Besuch des Landesprogramms „Stadtteilmütter“ in Tempelhof

Am 09.01.2024 besuchte unsere AG Gesundheit, Soziales und Sport den Standort des Stadtteilmütter-Büros des Teams vom Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der UFA-Fabrik e. V. Die Teamleiterin, Frau Bayram, stellte uns das Landesprogramm „Stadtteilmütter“ vor, das von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung sowie der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie finanziert wird. Sie gab uns einen umfassenden Einblick in die Entstehung, die vielfältigen Aufgaben der Stadtteilmütter sowie die Herausforderungen, denen sich das Projekt stellen muss.

Die Aufgaben der Stadtteilmütter

Die Stadtteilmütter unterstützen und informieren Familien mit Migrationshintergrund, insbesondere solche mit Kindern bis zu zwölf Jahren. Sie decken eine Vielzahl an Themen ab, darunter:

  • Erziehung und Bildung der Kinder
  • Sprachförderung
  • Das Berliner Kita- und Schulsystem
  • Gesundheit

Zentraler Bestandteil ihrer Arbeit sind Hausbesuche, bei denen sie Familien in ihrem gewohnten Umfeld ansprechen und gezielt Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Das übergeordnete Ziel ist, die Familien in die Lage zu versetzen, ihre Herausforderungen eigenständig zu bewältigen. Zusätzlich begleiten die Stadtteilmütter die Familien bei Behördengängen, um administrative Prozesse zu erleichtern und Sprachbarrieren zu überwinden.

Vertrauen und Netzwerkarbeit in der Nachbarschaft

Dank ihrer kulturellen und sprachlichen Nähe sowie ihrer Arbeit in der Muttersprache der Zielgruppen gelingt es den Stadtteilmüttern, eine besondere Vertrauensbasis aufzubauen. Dadurch erreichen sie auch Familien, die ansonsten schwer Zugang zu Unterstützungs- oder Beratungsangeboten finden.

Stadtteilmütter sind wichtige Ansprechpartnerinnen für Grundschulen, Kitas, Jugendämter und andere Institutionen. Ihre Rolle als „Türöffnerinnen“ wird zunehmend anerkannt. Sie sind in Familienzentren und weiteren Einrichtungen präsent und beteiligen sich aktiv an Feierlichkeiten mit Ständen und Mitmach-Angeboten oder Info-Veranstaltungen.

Die hohe Akzeptanz des Programms zeigt sich darin, dass immer mehr die Familien selbst die Initiative ergreifen und den Kontakt zu den Stadtteilmüttern suchen. Das Projekt demonstriert eindrucksvoll, wie wertvoll die Stadtteilmütter für den sozialen Zusammenhalt in den Nachbarschaften sind.

Die Situation im Verein

Im Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum in der Ufa-Fabrik e. V. sind aktuell 16 Stadtteilmütter tätig, überwiegend in Vollzeit. Sie repräsentieren eine breite sprachliche Vielfalt, darunter Türkisch, Arabisch, Rumänisch und Polnisch. Dennoch besteht weiterhin Bedarf an zusätzlichen Sprachkompetenzen wie Türkisch, Bulgarisch, Rumänisch und Farsi.

Frau Bayram wies darauf hin, dass die verfügbaren Ressourcen nicht ausreichen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Dies wiegt besonders schwer angesichts der Kürzungen des Programms durch den Senat, die auf Unverständnis stoßen und die Arbeit der Stadtteilmütter erheblich erschweren.

Dank für den herzlichen Empfang

Wir bedanken uns herzlich beim Nachbarschafts- und Selbsthilfezentrum sowie bei Frau Bayram für den offenen Austausch und die Möglichkeit, die Arbeit der Stadtteilmütter aus nächster Nähe kennenzulernen.Der Besuch hat erneut gezeigt, wie essenziell Projekte wie dieses für die Unterstützung von Familien und die Förderung des sozialen Zusammenhalts sind. Sie verdeutlichen, dass Solidarität und Engagement die Basis für starke und resiliente Nachbarschaften bilden.