Bundesratsinitiative für eine angemessene Vergütung für Pflegestudierende

Mit der Umsetzung des Pflegeberufegesetzes in 2020 wurde Pflegestudierenden die Ausbildungsvergütung gestrichen. Trotz 2300 Stunden in Praxiseinsätzen, wohlgemerkt im Schichtdienst, erhalten sie keine Vergütung für ihre Arbeit. In der Praxis hat sich gezeigt, dass dies das Pflegestudium unattraktiv und unverhältnismäßig schwierig gemacht hat. Studierende müssen, trotz 40 Stunden Woche im Praxiseinsatz, nebenbei arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das sind alles andere als faire Ausbildungsbedingungen!

Wir wissen, dass Pflegewissenschaft und Evidenz wichtig sind, damit sich Pflege als Profession entwickeln kann. Pflegende müssen wissen warum sie welche Maßnahmen durchführen, denn ihre Arbeit hat einen messbaren Effekt auf die Gesundheit, Lebensqualität und das Wohlbefinden von Patient*innen und Pflegeempfänger*innen. Gleichzeitig gibt es aktuell nur knapp 1% akademisch ausgebildete Pflegefachpersonen, die in der Praxis arbeiten. Wir sind weit entfernt von den 10-20%, die der Wissenschaftsrat empfiehlt.

Deshalb haben wir in Berlin eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht, die den Bund dazu auffordert, diese Lücke in der Ausbildungsregelung zu schließen. Denn nur wenn Pflegestudierende sich auf ihre Ausbildung konzentrieren können, werden sie diese gut absolvieren und auch abschließen können.

Rede im Plenum zur Bundesratsinitiative