29.03.2023
Wie sieht die gesundheitliche Versorgung/Unterstützung von (chronisch kranken) Kindern/Jugendlichen während der Schulzeit aus?
In meiner Anfrage, die ich noch vor der Wahlwiederholung an den Senat gestellt hatte, zeigt sich, dass trotz komplexer Gesundheitsbedürfnisse, Strukturen fehlen, um Inklusion und Teilhabe für alle Kinder und Jugendlichen sicher zu stellen.
Besonders die behandlungspflegerische Versorgung von Schüler*innen mit zB Diabetes durch Schulhelfer*innen ist fachlich nicht zu verantworten. Diese sollen zwar an Weiterbildungen teilnehmen müssen, dennoch stellt dies keine vergleichbare Versorgung zu einer Fachpflegeperson dar.
Die Anfrage macht klar, dass die Einführung von Schulpflegefachpersonen schon lange überfällig ist. Diese sollten für die ganzheitliche gesundheitliche Versorgung von Berliner Schüler*innen zuständig sein, gemäß dem bereits durch andere Modellprojekte erarbeiteten Aufgabenprofil.
Wenn diese Lücke in der öffentlichen Gesundheitsversorgung nicht geschlossen wird, lastet die Verantwortung für die Teilhabe von chronisch kranken oder behinderten Kindern komplett auf deren Eltern. Somit ist die Schulteilnahme von deren Kapazitäten und Ressourcen abhängig.
Zusätzlich äußert der Senat in seiner Antwort, keine Absicht zu haben, in Kurzzeitpflege für Kinder zu investieren. Gleichzeitig gibt es aber derzeit auch kein Angebot von Kurzzeitwohnplätzen, die aufgrund der hier vorgesehenen pädagogischen Betreuung besser geeignet sind für Kinder. Für Eltern chronisch kranker Kinder heißt das, dass sie allein gelassen werden und im Alltag keine Pause / Entlastung in Anspruch nehmen können. Dabei ist klar, wie dringend notwendig solche Entlastungsangebote gerade für Eltern chronisch kranker Kinder sind.
Wir müssen Verantwortung übernehmen für Teilhabe und Gesundheitsversorgung der Berliner Schüler*innen. Nach 3 Jahren Pandemie und den resultierenden Gesundheitsdefiziten braucht es bessere Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten, für adäquate Gesundheitsversorgung und Teilhabe.