25.7.2022
Nachtpflegeplätze können im Einzelfall pflegende Angehörige gut entlasten.
Pflegebedürftige Angehörige fragen regelmäßig nach Kurzzeitpflege und Tagespflege. Aber auch die Nachfrage nach Nachtpflegeplätzen nimmt zu. Das zeigen unter anderem Gespräche mit Mitarbeiter*innen der Pflegestützpunkte.
Der Mangel an Nachtpflegeplätze kann für pflegende Angehörige unzumutbare zusätzliche Belastungen bedeuten. Die Tag-Nacht-Umkehr bei zunehmend demenzerkrankten Personen ist beispielsweise alles andere als eine triviale Belastungssituation für pflegende Angehörige.
Meine kleine Anfrage an den Senat befasst sich gezielt mit der aktuellen Situation der Nachtpflegemöglichkeiten in Berlin.
Nach den Antworten des Senats gibt es seit März 2020 in Marzahn-Hellersdorf eine Einrichtung mit 40 Tagespflege- und 8 Nachtpflegeplätzen, in der die Nachtpflegeversorgung aufgrund der Pandemie nie eröffnet werden konnte. In den vorhanden Nachtpflegezimmern wurden dann pflegebedürftige, geflüchtete Menschen aus der Ukraine versorgt. Somit stehen in Berlin mit Stand 06.07.2022 keine Nachtpflegeplätze zur Verfügung.
Der Senat hat bisher keine Aktivitäten unternommen, freie Träger für die Schaffung von weiteren Nachtpflegeangeboten zu gewinnen. Allerdings ist es laut Senat unter Umständen vorstellbar, vollstationären Pflegeheimen mögliche eingestreute Nachtpflegeplätze anzubieten.
Für mich ist klar: eine große Stadt wie Berlin mit auch vielen hochbetagten Menschen braucht ein Nachtpflegeangebot als sinnvolle Ergänzung und Entlastung häuslicher Pflege. Daher muss der Senat seine Bemühungen dieses Angebot anzubieten, verstärken. Die Angebote müssen gut erreichbar sein.